Heute gibt es mal endlich wieder etwas, was nicht total spinn- oder stricklastig ist. Für den Geburtstag einer lieben Freundin habe ich Anfang des Jahres nämlich ein Nähglas aus diesen schönen Einmachgläsern mit dem zweiteiligen Deckel gebastelt. Die Teile sind einfach klasse und sehen in ihrer Kombination von Nadelkissen mit angeschlossenem Stauraum für Garne, Knöpfe, Maßband und Schere gleichzeitig auch noch toll aus. Ich wusste, dass sie sehr gerne näht, auf Rosen steht und dieser Hauch von Vintage – das war in diesem Fall einfach perfekt.
Tutorial: Nähglas aus Mason Jar selber machen
Der Deckel dieser Einmachgläser besteht aus einer Metallscheibe, die in einen Ring mit Gewinde eingelegt wird, der dann auf dem Glas festgeschraubt wird. Ihr müsst also nicht selbst Hand anlegen und Löcher in die Deckel von Marmeladengläsern sägen. In englischsprachigen Ländern heißen diese tollen Teile „Mason Jar“ und es gibt sie in allen Formen und Größen. In Deutschland gibt es scheinbar nur Leifheit als Quelle für solche Einkochgläser. Ein leider etwas eingeschränkte Auswahl – könnte man doch so geniale Sachen mit den Gläsern anstellen…
Ich war natürlich so intelligent und habe das natürlich nicht Step-by-Step fotografiert, sondern nur am Ende Bilder augfenommen. Es gibt also leider keine Fotos zu den einzelnen Arbeitsschritte, sondern nur Worte, niedergeschrieben aus meinem Gedächtnis. Das Endergebnis sieht doch aber sehr nett aus, nicht?
Die Bastelanleitung für das Nähglas (Ich mag das Wort „basteln“ eigentlich nicht so gerne. Das klingt so abwertend und irgendwie nach Kindergartenbastelein, das englische „Crafting“ – mit seinen vielschichtigen Deutungsmöglichkeiten von bodenständigem Handwerk, Gestaltung und Handarbeit bis hin zu Kunsthandwerk – steht mir da inhaltlich sehr viel näher. Aber mangels eines passenderen deutschsprachigen Begriffes gebe ich mich so halb geschlagen…) habe ich mir irgendwo im Netz zusammengesucht. Leider habe ich die Quellen – ich glaube ich hatte mich da an zwei bis drei verschiedenen Blogs orientiert – natürlich auch nicht mehr zur Hand.
Bastelanleitung für Nähglas
Benötigtes Material
1 Einmachglas* mit zweiteiligem Deckel /Mason Jar 0,75 L
Dünner Karton
Bastelkleber
Bleistift
Schere
Nadel & Zwirn
Füllwatte für Plüschtiere
Dekorativer Stoff*
Bleistift
Basteleinleitung
- Den Deckel auseinandernehmen und die Metallscheibe als Schablone auf das Stück Karton legen, mit dem Bleistift nachzeichnen und anschließend ausschneiden.
- Den Deckel auf den Stoff legen, diesmal aber nicht als exakte Schablone nutzen, sondern den Kreis mit ein bis zwei Zentimetern Nahtzugabe aufzeichnen und anschließend ausschneiden.
- Einen halben Zentimeter vom Rand entfernt nun mit Nadel und Faden in groben Stichen den Zwirn rundumlaufend durch den Stoff ziehen/nähen. Das sieht dann aus wie eine Heftnaht, der Zwirn soll sich durch den Stoff bewegen lassen. Beide Enden offen und gut überstehen lassen.
- Den Zwirn etwas anziehen, der Stoffkreis fängt an sich wie eine Halbkugel einzuhöhlen. Nun wird es etwas fummelig: Füllwolle in den Stoff geben, Kartonscheibe darüberschieben, den darüberliegenden Stoff durch sanften Zug am Nähfaden festigen und mit einer Schleife fixieren.
- Wenn alles geklappt hat, hält man jetzt quasi schon das spätere Nadelkissen in der Hand. Zuerst kommt aber die Anprobe am Glas: Mit den Fingern durch den Stoff hindurch versuchen die Füllwolle etwas vom Rand der Pappscheibe in die Mitte wegzustreichen (so dass der Metallring des Deckels nur auf Stoff und Pappe liegt) und dieses Konstrukt nun von unten in den Metallring des Schraubglasdeckels einlegen. Ruhig mit ein wenig Druck.
- Jetzt kann man gut erkennen, ob einem die Form gefällt (zu viel oder zu wenig Füllmaterial) und noch nachbessern. Probehalber kann man auch noch die Metallscheibe unterlegen und versuchen zuzuschrauben. Könnte ein wenig knirschen, mit etwas Fingerspitzengefühl klappt das aber.
- Für den Fall, dass alles gut im Metallring sitzt: Provisorische Schleife lösen, Faden zuknoten, Bastelleim großzügig auf der Unterseite der Kartonscheibe und des Stoffsaums verteilen, Metallscheibe aufdrücken (Alternativ: Metallscheibe wegwerfen und einfach festen, bunten Karton zur Stabilität drunter kleben.) und das Glas zuschrauben. Durch den Druck wird alles wunderbar fixiert, während der Kleber trocknet.
Ich wünsche viel Freude beim nachbastelnarbeiten. 😉
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Das Glas gefällt mir ganz gut, ich benutze tatsächlich auch Einmachgläser um meine Nähutensilien aufzubewahren. Nur haben sie halt kein so hübsches Nadelkissen im Deckel.
Ich hatte eigentlich schon länger den Gedanken gespielt, dir auch so eines zu machen… Aber ich dachte, dass es für dich evtl. zu kitschig ist. (Ich seh dich auch nicht mit Röschenstoff. ;)) Bring mir doch bei Gelegenheit mach ein schönes, nicht zu dickes Stück Baumwollstoff mit, das dir gefällt, dann bau ich dir gerne so ein Teilchen.